Portrait - Helmuth Biechl
Helmuth Biechl hat 1975 mit dem Tauchen begonnen. Seine ersten Tauchgänge mit Gerät hat er in Linosa,
einer kleinen Insel südlich von Sizilien, mit dem dortigen Leuchtturmwärter Raimondo durchgeführt, nachdem er
bereits viele Jahre vorher intensiv im Mittelmeer –lediglich mit ABC-Ausrüstung, Bleigurt und Messer (damals sehr wichtig!)
ausgestattet- geschnorchelt ist. Bei der bayerischen Wasserwacht wurde er 1979 der bis dahin jüngste Tauchausbilder,
was er 10 Jahre intensiv betrieben hat. Zeitgleich wurde er Mitglied bei der so genannten Sondertauchgruppe,
einer Eliteeinheit des Katastrophenschutzes mit geringer Mitgliederzahl, die für Tauchrettung und –bergung aus
größerer Tiefe eingesetzt wurde.
Helmuth Biechl hat sich bereits frühzeitig für die pädagogische Seite des Tauchsports interessiert und seine
professionelle Tauchkarriere als Instructor bei einem der ersten Tauchsportgeschäfte Münchens (Tauch Bertl)
begonnen. Seitdem ist er der Tauchausbildung treu geblieben und hat in den Folgejahren über die Verbände CMAS,
SSI und PADI Tauchkurse auf allen Stufen abgehalten. Er wurde 1984 als TL*** Mitglied der Ausbildungskommission
des Verbandes Internationaler Tauchschulen (VIT) und hat in dieser Funktion an vielen Tauchlehrerseminaren und
–prüfungen sowohl als Referent als auch als Prüfer im In- und Ausland mitgewirkt. Helmuth Biechl hat sich aber
auch immer den Randgebieten des Tauchsports hingezogen gefühlt. Er hat 1987 an der Ostsee eine Ausbildung als
Helmtaucher absolviert und ist viele Jahre mit eigener Helmtauchausrüstung getaucht. Weiterhin hat er bereits
1980 ein eigenes Sauerstoff-Kreislaufgerät erworben (Dräger LAR 3), was zu dieser Zeit nicht ganz einfach war.
Einige Jahre später war er dann stolzer Besitzer und Anwender eines legendären „Leutnand Lund II“- Rebreathers.
Über viele Jahre hat er sich dem Scooterfahren (Aquazepp) gewidmet und ist auf diese Art in bayerischen Seen,
in Gianutri (Italien), Gozo (Malta) und Lipari (Sizilien) weite Stecken auf größerer Tiefe abgefahren. Er hat
bereits frühzeitig begonnen, Safaris bzw. Tauchfahrten auf Schiffen sowohl im Mittelmeer, am Roten Meer als auch
auf den Malediven zu organisieren. Privat ist er außer in den bayerischen Seen auch mit eigenem Schlauchboot oder
Segelyacht im Mittelmeer getaucht. Sein besonderes Interesse galt von jeher dem extremen Tieftauchen, was jedoch über
lange Zeit sehr verpönt war.
1998 hat er dann nach der Lektüre des Buches “Technical Diving- Tauchen am Limit“ von Mario Weidner mit dem
technischen Tauchen, v.a. dem Tieftauchen mit Trimix, einem speziellen Mischgas, begonnen. Bei ANDI
(American Nitrox Divers International), einem der größten kommerziellen Verbände für technisches Tauchen,
hat er seine Tauchausbildung erhalten- hauptsächlich bei Harry Wenngatz aus Kanada, einem international
bekannten Pionier, der von der ersten Stunde an dabei war. Bei diesem Verband wurde er später Instructor
für technisches Tauchen, erst für Nitrox und schließlich auch für Trimix. Die letzten Jahre hat Helmuth Biechl
technische Tauchkurse auf allen Levels sowohl für User als auch Instruktoren gegeben. Er ist heute Instructor
Trainer für Trimix-Tauchen für offene, halbgeschlossene und geschlossene Atemsysteme sowie für Technical Wreck Diving,
Solo Diving und Cavern Diving. Von 2005-2007 war Helmuth Biechl darüber hinaus Country Director bei ANDI
Europe und zuständig für die Beratung von Tauchschulen
(Facilities) und Instruktoren in Deutschland. Im Februar 2007 wurde er zum Instructor Trainer Director (ITD) ernannt und ist damit Mitglied im höchsten
Gremium von ANDI. Von 2007-2018 war er Teilhaber von ANDI Europe und hatte die Funktion des Ausbildungsleiters (Training Director) inne.
Seit dem Jahr 2018 betreibt Helmuth Biechl eine Facility für technisches Tauchen in Gozo/Malta und unterstützt als ITD das Regional
Headquarter ANDI Mediterranean in Ausbildungsfragen.
Im Jahr 2000 hat er begonnen, intensiv mit modernen Kreislaufgeräten zu tauchen.
Erst mit dem SCR Dolphin der Firma Dräger, dann mit dem CCR Inspiration des englischen Herstellers Ambient Pressure Diving (APD).
Hinzu kamen anschließend das CCR Classic KISS von Jetsam, das CCR Megalodon von Innerspace, das PASCR RON von RON-GER, das mCCR rEvo, das Hammerhead CCR von Juergensen Marine, das COPIS von Innerspace sowie das Nautilus von Divenautilus.
Der eigentliche Beweggrund für das Trimix-Tauchen war im Grunde die Erforschung tiefer Wracks in allen Teilen der Welt. Seit dem Jahr 2000 ist
sein ganzes Interesse den Deep Wreck Projects gewidmet. Helmuth Biechl taucht in internationalen Teams mit den besten
Wracktauchern der Welt, die aus England, Irland, Schottland, Frankreich, Italien, Malta, Polen, USA und Kanada stammen.
Er widmet sich zukünftig verstärkt der Exploration von sehr tiefen Wracks, die nur noch im Grenzbereich des Mischgastauchens
erreichbar sind. So hat er im September 2005 zusammen mit Michael Klemm und Jean-Marc Belin die Natal, das tiefste Wrack in Südfrankreich,
in 130m betaucht und im Juni 2006 zusammen mit Tom Jaspers und Roberto Bordin die Calino in 150m Tiefe
in der Nähe von Capri/Italien. Im August/September 2007 hatte er die Gelegenheit, zusammen mit den besten Wracktauchern der Welt
dreimal das Wrack der Carpathia in 155m Tiefe im Atlantik (250sm offshore) zu betauchen. Die Gesamttauchzeit betrug dabei jeweils 6 Stunden.
Die Carpathia ist eines der berühmtesten Wracks der Welt, da dieses Schiff einige Jahre vor seinem Untergang (aufgrund Torpedobeschuss durch U-55)
noch der Titanic zu Hilfe kam.
Helmuth Biechl schmiedet derzeit Pläne, Wracks in noch größerer Tiefe, d.h. jenseits der 160m-Grenze zu betauchen.
Helmuth Biechl hat 1979 auf den Medas Inseln in Spanien mit dem Höhlentauchen begonnen und ist seit 2000 Full Cave Diver des Verbandes NACD (National Association of Cave Divers).
Im Durchschnitt hat er seit 1977 etwa 100 Tauchgänge pro Jahr durchgeführt und kann derzeit insgesamt auf über 4000 geloggte Tauchgänge zurückblicken.
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